Karl-Marx-Haus Trier
Als Geburtshaus eines der bedeutendsten deutschen Universalgelehrten des 19. Jahrhunderts gehört das Karl-Marx-Haus zu den wichtigsten historischen Museen Deutschlands. Um 1727 als barockes Wohnhaus erbaut und 1928 durch die Sozialdemokratische Partei Deutschlands erworben, wird es seit 1968 von der Friedrich-Ebert-Stiftung als Museum betrieben.
Es ist das einzige Museum in Deutschland zu Leben, Werk und Wirkung von Karl Marx bis in die Gegenwart. An diesem historisch-politischen Lernort mit internationaler Strahlkraft können Interessierte sich über Marx informieren und kritisch mit seinen Ideen auseinandersetzen.
Die moderne Dauerausstellung macht in einem fesselnden Rundgang den Menschen Karl Marx (1818-1883) als historische Person und das Reifen seiner philosophischen und ökonomischen Ideen anschaulich nachvollziehbar. Das moderne Design des Ausstellungssystems steht dabei in spannungsreichem Kontrast zum historischen Ambiente des barocken Bürgerhauses. Wichtige Werke wie das „Manifest der Kommunistischen Partei“ und „Das Kapital“ werden in den zeitgeschichtlichen Zusammenhang des 19. Jahrhunderts gestellt. Die Ausstellung beantwortet Fragen und gibt Denkanstöße: Was ist Marxismus? Welche Rolle spielte Marx bei der Entstehung der Arbeiterbewegung? Welche Auswirkungen hatten und haben seine Ideen auf den Verlauf der Geschichte und die heutige Zeit?
Ein Audioguide übersetzt die deutschen Ausstellungstexte in mehrere Fremdsprachen. Medienstationen ergänzen und aktualisieren multimedial die Ausstellungsthemen. Im künstlerisch gestalteten Museumsgarten öffnen die ornamentalen Gartenräume mit ihren Skulpturen und Pflanzen neue Blickwinkel auf Marx‘ Verhältnis zur Natur und zur Naturphilosophie.
Ausgerichtet an den Grundwerten der Sozialen Demokratie bietet das Begleitprogramm im Museum vielfältige Veranstaltungen zu sozialen und politischen Themen, deren Spektrum historische Fragestellungen ebenso wie aktuelle gesellschaftspolitische Diskussionen umfasst.
Leitmotiv der museumspädagogischen Arbeit ist die Besucher/innenorientierung. Alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten sollen erreicht werden über ein Angebot, das von der lehrplanorientierten Unterrichtseinheit für Kinder und Jugendliche aller Schularten bis zur Themenführung für Einzelbesucher/innen reicht.
Die Einbindung in das kulturelle Leben von Stadt und Region ist bestens gelungen: Seit 2008 gehört das Haus zur Marketing-Kooperation „Museumsstadt Trier“, die u. a. gemeinsam den jährlich stattfindenden Internationalen Museumstag im Mai und die Trierer Museumsnacht im September veranstaltet.
Zum 200. Geburtstag von Karl Marx im Mai 2018 wird die Friedrich-Ebert-Stiftung als Trägerin des Museums im Geburtshaus ihren Beitrag leisten und Karl Marx als Universalgelehrten mit weltweiter Bedeutung würdigen. Schließlich gibt es im Mai 2018 ein doppeltes Jubiläum: es ist dann genau 50 Jahre her, dass die SPD das Karl-Marx-Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung anvertraute.